Stonetown – Der Mittelpunkt von Zanzibar

Zanzibar… die wundervolle, magische Insel wie aus dem 1001 Nacht Märchen, welche einem seine unterschiedlichen Seiten zeigt. Jede neue Reise ist ein Sprung ins Unbekannte, doch kann man dem gewünschten Erlebnis beisteuern, indem man sozusagen die passenden Rahmenbedingungen durch die Auswahl von Hotels, Restaurants und Aktivitäten schafft. Hier möchten wie unsere Erfahrungen rund um Stonetown aber auch die allgemeine Informationen für eine Reise nach Zanzibar teilen. Am Schluss entscheidet ihr, welche davon auch in eure Geschichte passen.

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Das Geld

Geld ist in Tanzania so eine Sache, die Lokalwährung lässt sich nicht importieren und exportieren. Bankomaten sind Mangelware. In Stonetown, der Hauptstadt von Zanzibar hat es knapp 10 Bankomaten, welche mit Glück funktionieren. Mehr wie 400`000 Schilling (in 10`000er Scheine) kommen dort aber pro Bezug nicht raus.

In grösseren Hotels oder Restaurants kann man bereits mit Kreditkarte zahlen, was aber immer mit 5% Mehrkosten berechnet wird. Dollar und Euro werden auch angenommen, oft zu einem schlechten Kurs. Während Cash.ch einen Kurs von 2100 Schilling pro 1 CHF angibt, sind es in Hotels, Bars und Shops schnell mal 1900 – 1800 Schillig für einen Doller oder Euro. Rückgeld gibt es dann auch in Schilling zurück, was bedeutet, dass der Preis mit dem schlechten Kurs von Schilling in Dollar umgewandelt wird und danach wieder zurück – doppelter Verlust also. Die meisten Restaurants und Shops rechnen aber mit 2000 Schilling pro 1 Dollar.

Unser Tipp: Genügend Dollar mitnehmen, in grossen und kleiner Stückelung und dort mit Dollar zahlen, wo die Preise direkt in Dollar angegeben sind. Tanzania Schilling sollten überall dort eingesetzt werden, wo es einen schlechten Kurs gibt oder es nicht anders geht (Trinkgeld, kleiner Shop für Wasser). TZS lassen sich zum besten Kurs am Flughafen mit Kreditkarte abheben oder an Bankomaten mit Gebühren. Auf Zanzibar gibt es nur in Stonetown Bankomaten.

Eine SIM- Karte für Internet

Für die Spaziergänge durch die verwinkelten Gassen von Stonetown braucht man entweder einen Guide oder Google Maps. Wir haben uns auf das Zweite verlassen und die Stadt auf eigene Faust erkundigt – und es hat gut funktioniert.

Es gibt mehrere Service Provider in Tanzania, wie Zantel, Tigo und Vodacom, welche Prepaid Data SIM Karten verkaufen. Auf unsere Frage, wo wir denn einen Shop finden, sagten die Einheimischen „under umbrella, look for an umbrella“. Und tatsächlich, unter den bunten Sonnenschirmen, welche bei uns die Glace Stände zieren, werden in Zanzibar die SIM Karten verkauft. Dafür braucht man eine Passkopie (zu Hause oder im Hotel ausdrucken) und füllt vor Ort einen Vertag aus. Der Preis beträgt 5 Dollar. Die Data Päckli müssen nach dem Kauf mit einem Code aktiviert werden – am besten gleich den Verkäufer darum bitten.

Kleidung der Kultur anpassen

Zanzibar ist zu 99% muslimisch, auch bei grösster Hitze sind Frauen verhüllt und Männer tragen Hemden und lange Hosen. Von den Touristen wird erwartet, dass sie dies respektieren – auch wenn Zanzibari höflich bleiben, wird es ihnen schwer fallen, Freundlichkeit zu zeigen, wenn die Kleidung zu offensiv ist. Angebracht bei Frauen sind Kleider, welche Schulter, Décolleté und Knien bedecken, und bei Männer T-Shirts oder Hemden und Hosen. Dies macht nicht nur aus Respekt, sondern auch wegen der Hitze Sinn – die lockere und lange Kleidung aus Leinen und Baumwolle schützt vom Staub und Sonnenbrand und passt wunderbar auf die Ferienbilder. Am Strand gelten natürlich andere Regeln – Bikini und kurze Shorts können problemlos getragen werden.

Wo man am besten in Stonetown isst

In Tanzania und Zanzibar gibt es nicht wirklich eigene lokale Speisen. Von Fisch bis Spaghetti Bolognese und Chicken Curry wird alles serviert. Das Essen wird immer einzeln und frisch gekocht, was gut mal Wartezeiten von bis zu 30min für eine Suppe bedeuten und nochmals 20min für den Hauptgang.

In Stonetown haben wir den berühmten Forodhani Markt besucht, wo eine beeindruckende Auswahl an Street Food angeboten wird. Am Abend werden die kleinen Stände aufgebaut und die Öllampen angezündet. Kleine Kebabs, Pouletspiesse, Lamm, Crevetten und gegrillte Tintenfische werden auf Bestellung aufgewärmt und in Plastiktellern serviert. Wir assen auf einer kleinen Steinmauer und beobachteten die Passanten und einheimische Kinder, die ihren Spass hatten an einer verbotener Stelle ins Wasser zu springen. Die Sonne ging unter und lauter Rufe der Moscheen füllten die alte Stadt.

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Wer es lieber gepflegter mag, für den lohnt sich ein Besuch auf dem Rooftop vom Hurumzi Hotel. Hoch über die Dächer von Stonetown bietet die stimmungsvolle Terrasse einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt und den Hafen. Es werden die feinsten lokalen Speisen serviert, mit musikalischer Begleitung der Dhow Countries Music Academy. Ein Muss, für alle die in Stonetown sind. Aber Achtung, die Tische sind schnell ausgebucht, daher besser rechtzeitig per Mail reservieren.

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Die einmalige Geschichte von Emerson Spice Hotel

Am Anfang unserer Zanzibar Reise sind wir auf der Suche nach einem Bankomat in Stonetown beim Emerald Spice Hotel gelandet. Zwar fanden wir dort keinen Bankomaten, doch die Angestellten waren so freundlich, hilfsbereit und das Hotel so stimmungsvoll, dass wir die geplante Übernachtung zugunsten von Emerson Spice umgebucht haben.

Das Hotel hat eine bewegte Geschichte. Sein ältester Teil wurde im Swahili Arabischen Stil gebaut, und gehörte dem letzten Swahili Herrscher von Zanzibar. Gleich wie seine Vorgänger, genoss er das luxuriöse Leben mit dem Bestem was die Welt damals zu bieten hatte: Seide, Silber, Juwelen und Hunderte von Sklaven. Aber das Schicksal war nicht gnädig zu seinem Nachkommen – sein jüngster Erbe starb bald nach ihm in diesem Haus. Darauf wurde das Haus von einem Kaufmann erworben, welcher mit Gewürzen und lokalen Waren handelte. Er stammte von Indien und hat das Haus weiter im indischen Stil ausgebaut. Danach wechselten sich die Besitzer, bis das Hotel 2006 in die Hände von Mr. Emerson kam. Und was er daraus machte, ist atemberaubend.

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Jedes Zimmer ist einer speziellen Frau gewidmet. Die „Belle“ repräsentiert alle südländischen Schönheiten der Welt, aber insbesondere Scarlett O’Hara. Das Zimmer ist dominiert von der langen Veranda, welche Scarlett bestimmt an Tara, ihr geliebtes Zuhause erinnern würde.

Weiter folgt man der „Violetta“ aus Verdi’s La Traviata, welche in Schatten von violett und blau verhüllt ist, und „Camille“ ist von Greta Garbo’s Performance in „La Dame aux Camelias“ inspiriert.

„Kate“, für Katherine Hepburn ist eine Ode an die Hollywood Legende und das grösste Zimmer im Hotel. Es ist luftig und geräumig, hat zwei Balkone und sogar ein Teehaus.

Ich werde an dieser Stelle wohl aufhören, die einzigartigen Zimmer zu beschreiben. Am besten überzeugt man sich selbst vom Hotel und liest dazu die liebevoll aufgeschrieben Geschichten von Mr. Emerson, welche jedem Gast ausgehändigt werden.

Eine Spice Tour auf der Spice Insel

Unser Hotel hat für uns den Besuch einer Gewürzplantage organisiert. Es ist allgemein empfehlenswert, diesen Ausflug von Stonetown aus zu machen. Von allen anderen Inselseiten ist die Anreise viel länger und dementsprechend teurer.

Es gibt auf der Insel rund 50 Gewürzfarmen, welche im 19. Jahrhundert für die grösste Exportmenge der Welt für Gewürznelken verantwortlich waren. Auch heute werden die Gewürze von Hand abgelesen und verarbeitet. Für die Arbeiten auf der Farm sind Männer zuständig, während die Verarbeitung und das Verpacken von den Frauen erledigt wird. Auf der Farm wachsen alle möglichen Gewürze, wer aber die wunderliche Muskatnuss pflücken möchte, muss im Mai kommen. Zum Glück folgen die Pflanzen ihrem natürlichen Zyklus und erinnern uns, dass die ganzjährige Verfügbarkeit wie in Lebensmittelgeschäften nicht selbstverständlich ist.

Dieser Ausflug ist wirklich eine tolle Gelegenheit mehr über die Gewürze zu erfahren, welche zu Hause in jeder Küche zu finden sind – Pfeffer, Nelken, Zimt und Vanille. Die Curry Pflanze haben wir übrigens nicht erkannt, dafür die Ylang Ylang Blume, welche wir von der Costa Rica Reise noch gut in Erinnerung haben. Die Tour kostet 20 Dollar und beinhaltet die Fahrt und den Guide.

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4 Gedanken zu „Stonetown – Der Mittelpunkt von Zanzibar“

  1. Hallo,
    wir waren letztes Jahr in Tansania/ Zanzibar, Euer Beitrag hat mir sehr gut gefallen, hatte das Gefühl wieder in die Zeit versetzt zu sein, mit dem Geld, mit dem Warten auf das Essen (ging manchmal eine Stunde und länger – pure Entschleunigung, pole pole) u. v. m. Was ich noch wichtig finde, bitte macht keine Schnorchelausflüge zu Mnemba Island um Delphine zu sehen, diese schlafen/ ruhen eigentlich tagsüber und werden mega gestört und aufgescheucht wenn eine Bootsladung Menschen ins kristallklare Wasser hüpft.
    Bin gespannt was noch so von Euch kommt.
    Liebe Grüsse
    Giovanna

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    • Hallo Giovanna, danke für deinen Kommentar und den Tipp zum Schnorchelausflug. Ich war dort tauchen und hatte einen ähnlichen Eindruck. Wir planen weitere Beiträge zu Zanzibar, auch zu Nungwi 🙂

      Daria

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  2. Für nicht so reisegeübte fände ich noch cool das Thema Einreise und Airport auf ZNZ zu erwähnen… unsere vermeintliche „Reisebürodame“ die behauptet hat schon dort gewesen zu sein hat nicht erwähnt das man bei der Einreise und Ausreise eine Visumgebühr bezahlen muss, wie war es bei Euch?
    Freue mich schon auf alles was so von Euch kommt und wünsche Euch einen guten Start. 🙂

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    • Merci für die guten Wünsche, und good point wegen der Einreise – wir haben eine Visumgebühr bei Ankunft am Flughafen Daresssalam bezahlt – 50 USD pro Person. Es lohnt sich natürlich, die genaue Summe in bar dabei zu haben. Bei der Ausreise mussten wir nichts zahlen – hat mich recht überrascht. Würde aber empfehlen in Afrika immer etwas Bargeld dabei zu haben – in Kamerun müsste ich sogar bei Inlandflügen eine Zusatzgebühr zahlen, auch bei der Abreise. Den Impfausweis mussten wir nirgendwo zeigen. Kevin hatte aber vorsichtshalber eine Klarstellung zur Gelbfieber Bescheinigung von http://www.safari-insider.com/gelbfieberimpfung-und-andere-impfungen/ mitgenommen.

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